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Radball

Gut 30 Jahre nach der Geburtsstunde des RSV begann die Geschichte des Radballs in unserem Verein. Durch eine Vorführung Hechtsheimer Radballer im damaligen Tanzsaal der Gaststätte Schreiber (heutige Pizzeria Bella Vista) wurde das Interesse einiger Mitglieder an dieser Sportart geweckt. Schnell war man sich einig, dass dieses dynamische Ballspiel seinen Platz im Vereinsangebot haben muss. Kurzerhand wurden die ersten Radballräder angeschafft, so das bereits 1954 die ersten Mannschaften an Meisterschaften teilnehmen konnten. Als Radballer der ersten Stunde und Begründer dieser Sparte können hierbei Franz Josef Becker, Josef Erich Bugner, Martin Kerz, Baptist Kiebler, Klaus, Norbert und Winfried Kissel, Gerhard und Reinhold Klein, Josef Orth sowie Werner Schreiber genannt werden. Da die Fahrfläche im „Saale Schreiber“ für den offiziellen Spielbetrieb zu klein war kam man auf die Idee eine geeignete Trainingshalle zu erstellen. In nur vier monatiger Bauzeit wurde 1960/61, auf dem vom Gastwirt Ludwig Schreiber zur Verfügung gestellten Gelände, der „alte“ Teil der Radsporthalle, bestehend aus den großen Saal samt Bühne und darunter befindlicher Umkleide, errichtet. Sämtliche Arbeiten wurden hierbei in Eigenregie vom Mitgliedern und Freunden des Vereins ehrenamtlich durchgeführt, weshalb einige Urgesteine noch heute von „unserer“ Radsporthalle sprechen. Zusammen geschweißt durch das verwirklichte Bauvorhaben und beflügelt durch die jetzt vorhandenen Möglichkeiten entwickelte sich die Radballabteilung rasant.

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Für die Höhepunkte und Glanzzeiten des Radballs im RSV zeichnete dabei die Mannschaft Josef Bugner/Gerhard Klein verantwortlich. Durch den Gewinn der Gruppenmeisterschaft Südwest 1966 vor heimischer Kulisse stiegen die beiden in die höchste deutsche Spielklasse auf, der sie ein gutes Jahrzehnt angehörten. Auch die Mannschaft Winfried Kissel/Baptist Kiebler, die ein Jahr zuvor noch an ihren Vereinskameraden gescheitert waren, konnten dieses Kunststück in Gersweiler (Saar) 1967 wiederholen, mussten aber bereits ein Jahr später wieder absteigen. Durch ihre offensive und faire Spielweise waren Bugner/Klein nicht nur in Deutschland gern gesehene Gäste bei Einladungsturnieren. Ein besonderes Highlight waren damals die Osterturniere in Oker einem Stadtteil von Goslar bei denen regelmäßig die internationalen Spitzenclubs eingeladen waren. Legendär waren während dieser Zeit die Auftritte vor heimischem Publikum, bei denen sich die randvoll gefüllte Radsporthalle ein ums andere Mal in einen wahren Hexenkessel verwandelte. Der Zuspruch bei Heimspieltagen und Turnieren war so groß, dass sogar regelmäßig Eintritt erhoben wurde. Natürlich sorgte dieses Interesse auch für einen entsprechend großen Zuwachs in der Abteilung, so das sich nicht nur im Nachwuchsbereich mehrere Sportler ein Radballrad „teilen“ mussten. Im Laufe der nachfolgenden Jahre brachte der RSV zwar immer wieder Spitzenmannschaften auf Verbands- und Landesebene hervor, die Paarung Engelbert Schreiber/Reinhard Becker schaffte sogar den Sprung in die zweithöchste Spielklasse, für den Einzug ins Oberhaus reichte es aber für keine Mannschaft mehr. Auch eine nach dem Bau der Haybachhalle mit ihrer großen Trainingsfläche ins Leben gerufene 5er Mannschaft scheiterte bei Qualifikationen für höhere Spielklassen und löste sich nach ein paar Jahren wieder auf.

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Leider ist das Interesse am Radball auch in unserm Verein über die letzten Jahre gesehen stark rückläufig. Für ein kleines Zwischenhoch sorgten die Mannschaften Niklas Schmitt/Paul Wassermann und Fabian Gebhard/Jonas Gebhard.

Der sportliche Weg von Schmitt/Wassermann in die nationale Top 10 ihrer Altersklasse ging 2007 über den 4. Platz der Schüler DM (U15), 2010 den 7.Platz der Jugend DM (U17) und 2013 den 4. Platz bei der Junioren DM (U19).

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Einen ähnlichen aber noch erfolgreicheren Werdegang verzeichneten die Gebrüder Gebhard. Mit einem 5.Platz bei der Junioren DM (U19) in Worms trugen sie sich das erste Mal in die nationale Bestenliste ein. Es folgten 2017 und 2019 jeweils ein 4. Patz beim Deutschlandpokal der Altersklasse U23. Nebenbei gewannen sie von 2017 bis 2019 die Oberliga Landesmeisterschaft Rheinland-Pfalz/Saar wobei sie in den drei Spielzeiten lediglich 2 Niederlagen hinnehmen mussten. Verletzungsbedingt blieb den beiden der Aufstieg in die 2. Bundesliga verwehrt, worauf sie sich entschieden den von Hechtsheim angebotenen Platz in der 1. Bundesliga zu übernehmen.

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Zur Zeit treten für den RSV noch zwei Mannschaften bei Meisterschaften an. Dies sind Martin Schreiber/Tobias Schuster in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sowie Jakob Schreiber/Simon Kiebler bei den Schülern der Altersklasse U13.

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Erfreulich hieran ist, das unser Verein mit Jakob und Simon das erste Mal seit zweijähriger Abstinenz wieder eine Nachwuchsmannschaft am Start hat. Radball ist ein spektakulärer, temporeicher Sport mit hohen technischen und koordinativen Anforderungen. Dies führte in den letzten Jahren leider allzu oft dazu, dass Anfänger bereits nach den ersten Übungsstunden wieder aufgaben. Leider rollt der Ball beim Radball erst nach einigen Mühen.

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Wenn sie sich ein eigenes Bild vom Radball bilden wollen legen wir Ihnen einen Besuch unseres seit 2013 stattfindenden internationalen Turniers „Cup21“ an einem der ersten beiden Januarwochenenden ans Herz.

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Rainer Schmitt

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